Kritik / Irrtümer von Ramana Maharshi


Hier finden Sie Macken, Ungereimtheiten, Irrtümer, Probleme, Widersprüche, Fehler, Unvollkommenheiten von Meister Ramana Maharshi

Ramana Maharshi ist ein Erleuchteter, den ich sehr schätze. trotzdem...

Kritik an Ramana Maharshi:

 

Kritik an Ramana Maharshi: Er bringt eine Kuh zur "Erleuchtung"

Ramana Maharshi hat in seinem Ashram eine Kuh mit Namen Lakshmi durch Handauflegen zur Erleuchtung gebracht, wie er es selbst gesagt hat. Er liess ihr sogar einen Stein setzen, auf dem er schreiben liess, dass sie "Befreiung" gefunden hatte. 

Wie kann eine Kuh unerleuchtet sein, wenn sie doch keine Gedanken hat, keine Identifikation, keine Konzepte, keine Urteile... Die ganze Natur ist "erleuchtet", das einzige Wesen, das es nicht ist, ist der Mensch. Man kann keine Kuh zur Erleuchtung führen - denn sie ist es schon!

 

 

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Ramana geniesst die Anhänglichkeit einer Kuh 

Die Geschichte mit der Kuh Lakshmi ist auch noch von einem anderen Blick interessant. Lakshmi lief Raman hinterher, wie ein Hund. Sie begleitete ihn sogar immer bis zum Speisesaal. Man baute ihr eine Behausung, sie ging nicht hinein, bis Ramana vor ihr hinein ging. 
Ich weiss, das klingt "süss", wir lieben solche Geschichten. Aber schauen wir mal genau hin. Jeder, der einen Hund hat, der sich ähnlich zu seinem Herrchen hingezogen fühlt, weiss, dass man hochgradig Ich-bezogne Gefühle für so ein Tier hegt. Man fühlt sich "Besonders". "Welche bedingungslose, hingebungsvolle Verehrung erhalte ich, ich , ich". Das sind duale Gefühle, aus einer dualen Welt. 

Ramana, als angeblich Hochverwirklichter sollte sich von sowas nicht beeindrucken lassen. Dass er dieser Kuh einen Stein setzen lässt, und sie als "erleuchtet" deklariert, zeigt, wie er noch von Verehrung - selbst von einem Tier - beeindrucken lässt. 

 

 

Der Erleuchtete Werner Ablass hat kurz vor seinem Tod zu diesem Buch eine Rezension bei Amazon geschrieben

Buch über Erleuchtung und Erleuchtete. Auch Ramana Maharshi ist erwähnt

 


 

Erleuchtete haben dieses eine Erlebnis gehabt, da sind sie echt, aber wenn man deren gepredigte Lehren auf die Waagschale der Substanz legt, dann erkennt man Glaube, und nicht Wissen. 

Zitat Werner Ablass: "Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen! ... Schonungslos wahrhaftig mit sich selbst deckt der Autor die Triebfeder der "Maschine Mensch" auf, wobei der sogenannte Erleuchtete mitnichten eine Ausnahme darstellt..."
 

Ja, das interessiert mich
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Irrtum Ramana Maharshi: "Im Schlaf gibt es keinen Ichgedanken"

Gerade heute Morgen hat mir meine Freundin von ihrem Nachttraum erzählt. Sie träumte, dass ich ins Krankenhaus für mehrere Tage zur Untersuchung musste, und sie konnte nicht mit. Sie weinte, und weinte, und weinte. Ihr Schmerz im Traum rührte von dem Gedanken: "Ich bin dann allein ..."  Nochmal "ICH bin dann allein"
Ramana Maharshi erzählt uns im Buch "Sei, was du bist" auf S. 82: "Im Schlaf gibt es keinen Ichgedanken, während er jetzt existiert". 
Was für ein Unsinn! Jeder, der schon einmal geträumt hat, erkennt den Unfug dieser Aussage. An anderer Stelle sagt Ramana: "Leid entsteht nur dann, wenn der Ichgedanke da ist" - Also dürfte im Traum kein Leid entstehen können - denn es gibt dort ja angeblich keinen "Ichgedanken". So was von falsch!
Ramana ist einer dieser unzähligen Erleuchteten, die keine Ahnung mehr haben, wie ein Normal-Mensch funktioniert, aber tapfer versuchen irgendwelche Nonsens Analysen über die Funktionsweise eines Normalmenschen zu geben. Und auf dem aufgebaut, dann Tipps zur Erlangung von Erleuchtung zu geben. Klar, dass das nicht funktionieren kann.

 

 

Ramana Maharshi irrt über Ursache und Heilung von Krankheiten

Im Buch "Sei, was du bist" sagt er  einem Fragesteller: "Alle Krankheiten werden durch dauernde Selbstergründung wirksam ausgeräumt". (S. 182)

Ramana Maharshi erkrankte an Krebs, woran er schließlich sogar starb.

 

 

Ramana Maharshi gibt un-durchführbare Nebelanweisungen

Zitat: "Du erkennst dein wahres Wesen indem du deinen Ich-Gedanken untersuchst." 

Ähm... Also los, machen Sie mal! 

Zunächst: Was ist ein "Ich-Gedanke"? Ich gehe gleich zum Einkaufen. Ist das eine Ich-Gedanke? Mir ist kalt. Ist das ein Ich-Gedanke? Mein Gott, ist die aber dick? Ist das ein Ich-Gedanke? Keine Ahnung!
Dann die Anweisung: "Untersuche ihn". Ähm. Was soll ich da untersuchen? Die Seminatik? die Grammatik? Die Wortabfolge? Wann er auftaucht? Wie lange er dauert?... Keine Ahnung!

An anderer Stelle gibt er dann manchmal noch die Zusatzanweisung: "Woher steigt der Ich-Gedanke auf?"(*)

Das verwirrt noch mehr und ist noch undurchführbarer. Zunächst: Wo steigt JEDER Gedanke auf? Da gibt es keinen Unterschied zwischen einem Ärger-Gedanken, einem Stolz-Gedanken, einem Vor-Freude-Gedanken, einem Fernweh-Gedanken ... und Millionen anderer Gedanken, die ich einfach noch wahllos definieren könnte.  ... Und wie, wo, wann soll ich untersuchen, woher die "aufsteigen"? - Keine Ahnung!

Sie können einen Gedanken nicht untersuchen, wie einen geschriebenen Satz auf einem Papier. Denn der Gedanke ist vorbei! Er ist weg! Nur mit allergrösster Mühe können Sie sich nebelhaft an einen verflossenen Gedanken erinnern. Und jetzt soll ich das, an was ich mich nur mühsam erinnern kann, untersuchen, wo es herkommt... Machen Sie mal!

Das lässt sich genausowenig umsetzen, wie die Anweisung: "Untersuche die Ursache für deinen Herzschlag" ...versuchen Sie es mal! Und das soll vor allen zur Erleuchtung führen? Was für eine Theorie! Zeig mir den, der das mit DIESER Anweisung mit Erfolg geschafft hat. (*)

Ramana Maharshi's Answeisungen klingen wie: "Dein Selbstbewusstsein findest du zwischen Angst, deinem linken Brustbein und dem authentischen Handeln!"
Viel Erfolg bei der Umsetzung dieser präzisen Anweisung!

Aber, weil es von einem von allen anerkannten Erleuchteten kommt, denkt der Sucher: Es muss an mir und meiner Doofheit hängen, ich, der einfach nicht die Genialität, die jeder seiner Aussagen ja haben MUSS, auf Anhieb erkennen kann. Das blend ich jetzt einfach mal aus...

 

 

Ramana Maharshi glaubt, dass jeder Mensch einen Zweck hat

Im Buch "Sei, was du bist" (S.184) sagt er einem Fragenden: "Jeder Mensch ist für einen besonderen Zweck geschaffen, und dieser Zweck wird erreicht, ob er glaubt der Handelnde zu sein, oder nicht."

Wie kann eine Videospiel-Figur einen Zweck haben, wenn das Video-Spiel insgesamt zwecklos ist? Der angebliche "Zweck" ist wieder nur eine illusorische Vorstellung, zu etwas "Besonderem" berufen zu sein und damit von anderen als jemand Spezielles gesehen zu werden. Die Person, das Selbst, das "Ich" wird genährt, statt ihm die Nahrung zu entziehen. 

 

Ramana Maharshi glaubt wir identifizieren uns mit dem Körper

Das ist ein Irrtum! Unser "Ich" kommt nicht dadurch zustande, dass wir uns mit dem Körper identifizieren. Der Glaube an eine Person, an ein Ich kommt durch die Gedanken zustande, wie man hofft/befürchtet von anderen Menschen wahrgenommen zu werden - der Körper spielt dabei fast keine Rolle.
Hier ein extra Artikel dazu. "Du denkst gar nicht: Ich bin der Körper"

 

Ramana Maharshi zelebriert den "Bescheidenen" und "Bedürfnislosen" 

Wenn ich mir anschaue, wie Ramana Maharshi mit seinem  einfachen Stoff-Umhang, freier Oberkörper, und seine Sandalen und seinem Stock so bewusst einfach und bescheiden herumläuft, dann sagt mir irgendetwas in mir:  Er WILL als das erscheinen.  Als  "Bescheiden", als "Der Armut verpflichtet", als "frei von äußeren Bedürfnissen". Das entspricht zu karrikaturenhaft der seit Jahrhunderten existierende Schablone, die es in der indischen Kultur für die der Armut verpflichteten Gurus gibt. 

Das ist gespieltes Verhalten für die Anderen.  Eine Show für die anderen. Er will noch als "etwas" gesehen werden. Seine Identität (woraus das "ich"  aufgebaut ist) ist noch da, sie besteht, wie bei uns allen, aus dem Bild dass er für andere abgeben will und es besteht in der Hoffnung als was sie ihn wohl  hoffentlich jetzt sehen werden: Bescheiden, einfach, anspruchslos, spartanisch.

Schaut mich an und denkt bitte etwas von mir!

 Genau dasselbe mit seinem  nach außen demonstrierten hilfsbereiten Verhalten, wo er  in der Küche seinen Bediensteten bei der Zubereitung der Speisen oder beim Abwasch hilft.  Da knirscht es bei mir.  Mein Bauch sagt mir: Da will einer als etwas gesehen werden. Das ist für mich Schauspiel, um "gesehen-zu-werden".

 

Ramana Maharshi verheddert sich in Widersprüche bezüglich Erleuchtung

Stellen Sie sich vor, ein Heiler auf einem Jahrmarkt sagt an einem Mittwoch: "Weichgekochte Salbei als Medizin gegen Husten ist Scharlatanerie". Am Freitag der selben Woche sagt er zu einem anderen: "Gegen Ihren Husten essen Sie regelmässig weichgekochtes Salbei, das wird sie heilen". 

Solche Lehr-Anweisungen erlebt man auch bei Ramana Maharshi.

Im Buch "Sei, wer du bist" sagt er: "Das Wiederholen von "Ich bin Gott" oder "Ich bin Brahman" führt zu nichts. Untersuchen Sie statt dessen, woher der Ichgedanken kommt. (S.175:) Man erreicht das Selbst durch die Suche nach dem Ursprung des Ego"

Das war die Mittwoch-Aussage.

Im Buch S. 160 sagt er. "Man soll Gottes Name nicht mechanisch oder oberflächlich  wiederholen, ohne das Gefühl von Hingabe. Statt dass Sie herumlaufen und Sätze wiederholen wie "Ich bin das Höchste", verweilen Sie als das Höchste" (S. 156:)  "Gottes Namen zu wiederholen "Ich bin Das" beginnt mit Anstrengung und wird fortgesetzt, bis es aus sich selbst geschieht. Wenn es natürlich geworden ist, nennt man das Verwirklichung."

Das war die Freitags-Aussage. 

 

Ramana Maharshi verkauft Vermutungen, als Tatsache

Ramana verkündet hundertfach, man solle sich nur immer die Frage "Wer bin ich" stellen, und dadurch käme man zur Erleuchtung.

Erstens: Ramana ist selbst dadurch nicht zur Erleuchtung gekommen. Er dachte über seinen Tod nach und  fragte sich "Wer stirbt?" Er verkündet eine Methode, die er selbst nie ausprobiert hat. 

Zweitens: Das ist eine reine Vermutung, eine Hypothese, an die er lediglich glaubt -
keiner weiss in Wahrheit, wie man zur Erleuchtung kommen kann. Auch ein Ramana Maharshi nicht. Aber er verkauft den Bluff als Tatsache. 

Drittens: Zeig mir den, der mit dieser Vorgehensweise, selbst wenn nur es einer von 10'000 wäre, zeig mir denjenigen, der mit dieser Methode zur Erleuchtung gekommen ist. Ich kenne niemanden. 

 

 

Falls Sie ein Erwachter sind, der denkt: "Der macht die Erleuchteten schlecht". Lesen Sie hier

 

 

(*) Achtung: Der Irrtum würde nicht dadurch wieder wettgemacht, selbst falls der Erleuchtete das an irgendeiner anderer Stelle die Sache anders darstellt hätte. Jemand, der an diesem Tag diesen Ausschnitt seiner Rede hört, bekommt von einem Erleuchteten einen Irrtum geschildert. Nur darum geht es: Erleuchtete können irren! Man kann Ihnen nicht alles glauben

Helfen Sie mit, dass die spirituell Suchenden sich mehr auf sich selbst verlassen, als auf eine unfehlbar geglaubte äussere Autorität. Ist Ihnen auch ein Irrtum / Unvollkommenheit von Ramana Maharshi aufgefallen? Schreiben Sie an poehm (at) poehm.com . Wir werden Ihre Bemerkung nach Prüfung mit in die Kritik-Sammlung aufnehmen.

Zurück zum Hauptartikel "Die Irrtümer der Erleuchteten"

 

Muni Satsang

 

 

 

Falls Sie mich hier mit einem rundum-Pauschal-Gegenargument kritisieren wollen, ohne auf meine Kritikpunkte konkret eingehen zu müssen, dann habe ich diese Arbeit für Sie bereits erledigt. Ich habe eine Sammlung von am-Ziel-vorbei Argumenten erstellt. Bedienen Sie sich...

Liste aller am-Ziel-Vorbei Nebel-Argumente 

 

Letztes Update: 24. Juni 2021


Kommentare
Ralf Zarbock
13.09.2015
Wenn es wirklich so offensichtlich ist, dass man eine Kuh nicht zur Erleuchtung bringen kann, gehe ich davon aus, dass Maharshi das bewusst war...vielleicht wollte er mit dieser Aussage ja etwas ganz anderes bezwecken?
Zweitens wäre ich vorsichtig mit der Abgrenzung Tier/Mensch, sowohl in Hinsicht auf Intelligenz als auch Grad der Bewusstheit. So sehe ich keinen zwingenden Grund, warum hochintelligente Tiere wie Delphine nicht Gedanken haben können wie wir, also auch solche Gedanken, die sich auf ein Ego beziehen. Somit wären auch sie dann in gewissen Sinne der Erleuchtung bedürftig. Ich gebe allerdings gerne zu, dass ihr Verhalten darauf hindeutet, dass dieses Bedürfnis weit weniger stark ausgeprägt sein dürfte als beim Menschen. Anders herum beobachtet man bei Tieren, die eng mit Menschen zusammen leben, gelegentlich neurotisches Verhalten. Warum also nicht auch bei einer Kuh?
Beste Grüße
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Matthias Pöhm
13.09.2015
Sie könnten Recht haben. Ich weiss nicht wirklich, ob ein Tier erleuchtet sein kann oder nicht. Ich glaube da nur etwas. Und jetzt kommt's: Auch Ramana Maharshi weiss es nicht wirklich, auch er glaubt nur etwas. Das ist die eigentliche Botschaft meiner Artikel über Erleuchtete: Erleuchtete wissen in Wahrheit, (ausser der Beschreibung ihres Zustands der Erleuchtung), nichts wirklich. Sie lehren lediglich geglaubte Theorien. Da ist kein unfehlbarer Gott, der plötzlich durch sie spricht, sondern da sind nur Mutmassungen, die sie für wahr halten. Das ist bei Ramana so, das ist bei Buddha so, das ist bei Jesus so, das ist bei allen derzeit lebenden Erleuchteten so. Keine Lehre ist "wahr". Niemand weiss wirklich etwas.
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Liane Volkmann
02.02.2016
Letztlich kann man Erleuchtung nur verstehen, wenn sie erfahren wird :-) Alle Diskussionen über Erleuchtung sind gedanklicher Humbug. Menschen wie Ramana, führen an die Erleuchtung ran. Das ist möglich. Aber letztlich, ob ein Mensch Erleuchtung erfährt oder nicht, ist abhängig von Bewusstsein selbst. Es gibt keine Menschen, die erwachen. Das was erwacht ist das Bewusstsein durch den Menschen (oder Tier) Das Bewusstsein, dass auf sich selbst zurückreflektiert und sich gewahr ist, dass es die Ich-identifikation mit Verstand und Körper, träumt. Und nun erfährt es sich wieder in vollem Gewahrsein, dass es Alles ist und Nichts. Ein Erleuchteter sieht nur sich Selbst in allem was wahrgenommen wird. Es gibt damit auch keine Menschen, Tiere, Pflanzen wirklich. Das sind alles Konstrukte des Verstandes. Alles ist einfach nur! Und damit kann der Verstand nichts anfangen, er kann es auch niemals verstehen. Er ist wie ein kleines Kind, das im Labyrinth umherirrt und niemals da herausfindet. Das was ist, ist gedanken- los ;-) Und der scheinbare Ramana insbesondere weist mehr als direkt darauf hin ;-)
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Matthias Pöhm
02.02.2016
Ja, das seh ich auch so: "Es gibt keine Materie, keine Pflanzen, keine Menschen, kein Universum. Wir erträumen das alles nur."
Was Sie da schreiben, hat aber sonst nichts damit zu tun, ob Erwachte sich auch irren können, oder nicht. Ich sage Ja! Und natürlich auch der geliebte Ramana.

Zitat "Es gibt keine Menschen, die erwachen". Diese Erkenntnis ist 1) altbacken und unsäglich oft gehört 2) Nützt etwa soviel, wie wenn ich sage: "Kairo liegt in Ägypten".
Zitat "Alle Diskussionen über Erleuchtung sind gedanklicher Humbug". Der oben genannte Ramana Maharshi redet ein ganzes liebes Buch ("Sei was du bist") lang über diese Erleuchtung und wie man sie angeblich erreichen kann.
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Liane Volkmann
03.02.2016
Letztlich sind alle Gedanken "Viel Lärm um Nichts" :-) Wir (Gedanke= Lärm) denken (lärmen) über das Nichts. Ramana war einer der Wenigen, das "Nichts" in Form. Er hat so gut wie gar nicht gelärmt = gesprochen. Die Bücher, die entstanden sind, sind eine Ansammlung von Dialogen mit den Menschen, die ihn aufsuchten...und ich würde mal sagen, ihn einfach nicht mit Fragen in Ruhe liessen :-) Ich habe einige Auszüge von David Godman z.B. gelesen. Da wird genau beschrieben wie Ramanas Tagesablauf war. Er war einfach nur da, schweigend. und die meisten Menschen um ihn herum haben das auch so akzeptiert und sich einfach in der Präsenz der Stille aufgehalten. Der Lärm ist durch Menschen, die aus dem Westen kamen aufgetreten. Da wir so stark mit dem Intellekt identifiziert sind, haben wir auch Fragen. Also entsteht so was wie Selbstbefragung. Mit Stille kann der Intellekt ja eben nichts anfangen. Man kann ihn mit Selbstbefragung aber austricksen. Letztlich ist es aber auch nichts anderes als Meditation. Selbstbefragung ist einfach die Beobachtung der Gedanken. Und wenn man das auch nur mal ein paar Minuten durchhält, offenbart sich die Realität schon. Ob man damit dann umgehen kann, das ist der Punkt. Und die meisten Menschen können es nicht. Die Illusion des Egos ist so stark, so real. Es ist wie ein Sog. Das Ego ist wie eine konstante Triebkraft, die wie ein kleines Kind, nicht eine Sekunde still sitzen kann. Denn Stille ist sein Tod.
Ich sehe keine Lehre von Ramana. Er hat keine Lehre verfasst. Aber was an Gedanken (Worten) wiedergegeben ist, sind Wegweiser zur Wahrheit, zurück zur Stille. So auch alle Anderen wie Buddha, Jesus. Bestimme Worte, Sätze können in Menschen als Auslöser wirken, sich selbst zu erkennen. Im Falle von Buddha oder Jesus gabs auch kein Lehre. Die nachfolgenden Menschen haben Lehren daraus gemacht, dann wirds zur Doktrin und Religion.
Diese Menschen haben sich nicht geirrt. Wir irren weiter umher, indem wir nach was auch immer suchen um diese Menschen in Frage zu stellen. Suche = Ego. Kritik = Ego.

Zitat "Es gibt keine Menschen, die erwachen". Diese Erkenntnis ist 1) altbacken und unsäglich oft gehört 2) Nützt etwa soviel, wie wenn ich sage: "Kairo liegt in Ägypten".

Es geht nicht darum wie oft gehört und ob altbacken oder nicht. Es geht darum zu verstehen, was damit wirklich gemeint ist. Diese Worte können Ego dahinraffen. Es sind wie Schlaghammer.

Ich bin zum Beispiel in ein paar Satsangs mit Mooji gewesen. Er wiederholt mehrere Male. "Es gibt keine Anderen". Jedesmal wenn diese Worte ertönten, ging das ganze Mind-Body-System hier schlagartig in Schockresonanz.
Manchmal muss man es hören, nochmal und nochmal...bis die (Ego)Sicherung hier komplett durchgebrannt ist.

Ja und dann kam der Moment und es waren keine Anderen mehr...auch kein Mooji und keine Liane mehr... :-)

da ist nur noch ------------------------------- flatline :-)
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Matthias Pöhm
06.02.2016
Zitat: „Selbstbefragung ist einfach die Beobachtung der Gedanken.“
Ein Normalo KANN keine Gedanken parallel beobachten – Er kann nur verflossene Gedanken ERINNERN. Dass etwas anders möglich wäre, ist ein eingebildeter, reiner Wunschgedanke von Erwachten. Erwachte können das (teilweise), aber das als Anweisung einem Sucher zu geben, ist wie wenn ein Schmetterling zu einer Raupe sagt: „Flieg einfach los, schau, ich kann’s doch auch – das ist der Beweis – fliegen ist einfach – du musst es nur richtig machen!“

Zitat: „Im Falle von Buddha oder Jesus gabs auch kein Lehre.“
Ob Buddha oder Jesus „eine Lehre“ hatte, oder nicht, ist eine reine, von Wunschgedanken getriebene Interpretation. Sie WOLLEN das so sehen, das ist Intellekt, aber Sie wissen es in Wahrheit natürlich nicht. Sie haben darüber keine Ahnung – reden aber einfach mal drauf los, weil‘s schön spirituell klingt.

Zitat: „Es geht darum zu verstehen, was damit wirklich gemeint ist. Bei mir war es wie ein Schlaghammer“
OH WOW, das ist wohl der Beweis!? Es ist unmöglich diesen Spruch "richtig“ zu verstehen, können Sie das nicht erkennen? Erstens: Es gibt kein „richtiges“, es gibt kein „falsches Verstehen“. Zweitens: Das ist eine Gnade, wenn es einen „wie ein Schlaghammer“ trifft, das passiert einem zufällig, als einem von einer Millionen, aber das kann niemand, durch egal welches „richtiges Verstehen“ machen. Es ist weder der Spruch, noch das „Richtige Verstehen“. Ihre Aussage: "Es gibt keine Menschen, die erwachen" ist und bleibt für den Normalo eine Aussage wie „Kairo liegt in Ägypten“. Mag richtig sein, aber für das Erwachen nutzlos!

Zitat: "Bei der Aussage "Es gibt keine Anderen", ging mein System in Schock-Resonanz“. Erstens: Ihre ursprüngliche Aussage war „Es gibt keine Menschen, die erwachen“ und sie war nicht: „Es gibt keine Anderen“. Zuhören lernen!
Zweitens:
Und? Jetzt denken Sie, dass ist DIE Methode, DER Spruch, gell? Erkennen Sie doch endlich: Niemand kann durch irgendwelche „richtigen“ Worte zu irgend etwas gebracht werden. Es gibt auch kein „Richtiges verstehen“, das irgendetwas „bewirken“ könnte. Sorry, das ist Ihre Fantasie, aber nicht "Was ist". Erwachen kann passieren, wenn Sie auf der Toilette Wasserlassen. Das ist aber nicht die Ursache – auch wenn es bei irgendjemand zufällig beim Wasserlassen passiert ist – Ihr Spruch „Es gibt keinen Menschen, der erwachen kann“ ist so wirksam wie „Kairo liegt in Ägypten“. Weder ich, und schon gar nicht Sie, wissen mit welcher „richtigen“ Betrachtungsweise man zum Erwachen kommen könnte. Lesen Sie mal mehr als nur einen Artikel in meinem Blog.

Kann sein, dass sie erwacht sind, aber den mäandernden Nebel, den Sie hier hinterlassen, lässt mich den Respekt vor dieser Spezies mehr und mehr verlieren. Mein neuer Buchtitel wird heissen: „Erwacht – aber keine Ahnung!“
Falls Sie antworten wollen, schreiben Sie ein Email – hier werde ich die Antwort löschen. Weil Sie leider hier Dinge hinterlassen, die Erstens: viel zu lange sind, und Zweitens: fast nichts mit dem hier diskutierten Thema zu tun haben… Erwacht halt.
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Michael Zigan
26.02.2016
1.) "Er bringt eine Kuh zur "Erleuchtung" ".
Diese Einlassung soll dem Zuhörer klar machen, welche speziellen Probleme Menschen mit der Erkenntnis haben. Natürlich kann man keine Kuh, die schon erleuchtet ist, nochmal erleuchten.

2.) "Ramana ist einer dieser unzähligen Erleuchteten, die keine Ahnung mehr haben, wie ein Normal-Mensch funktioniert, aber tapfer versuchen irgendwelche Nonsens Analysen über die Funktionsweise eines Normalmenschen zu geben. Und auf dem aufgebaut, dann Tipps zur Erlangung von Erleuchtung zu geben. Klar, dass das nicht funktionieren kann."

Ramana wollte niemals andere Menschen zur Erleuchtung bringen, woher kommt diese Annahme des Autors?
Er wurde genötigt, etwas zu sagen. Wenn dann Menschen wie der Autor ihm so etwas unterstellen
und über Aussagen refferieren, die sie nicht verstehen, ist das recht anmaßend.
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Matthias Pöhm
28.02.2016
Zitat Ramana Maharshi aus dem Buch "Sei, was du bist" Seite 96: "Stille ist das einzige Mittel für die Verwirklichung des Selbst"... Das ganze Buch ist voll von Tipps, zur "Verwirklichung des Selbst", "Erkennen der Ich-Losigkeit", "Realisierung des wahren Selbst" usw. Alles nur andere Ausdrücke für Erleuchtung und wie man es angeblich erreichen kann. An einer Stelle ist die "einzige Methode" die Methode X, an anderer Stelle der die "alleinige Weg" die Methode Y, an anderer Stelle dann das Vorgehen Z. Darin Widersprüche und Irrtümer zu halluzinieren, liegt selbstverständlich (wie bei allen totalitären Lehren: Stalin, Ghadaffi, Mohamed) an der Dummheit des Zweifelnden, nicht an der Lehre des "grossen Führers", dessen Unfehlbarkeit einfach nicht erkannt werden kann (weil Sucher zu dumm).
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Harald Rosenstingl
05.05.2016
"Im Schlaf gibt es keinen Ichgedanken"

im traumlosen schlaf gibt es keinen ichgedanken
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Matthias Pöhm
06.05.2016
"Traumlos" hat es Ramana nicht gesagt. Wenn Sie andeuten wollen, dass das wohl so gemeint war, dann ist das eine gesuchte wahllose Interpretation, aber keine Tatsache.
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Harald Rosenstingl
06.05.2016
korrekt alles geschriebene gedachte ist ausnahmslos immer eine gesuchte wahllose interpretation, aber keine tatsache
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Harald Rosenstingl
06.05.2016
es wurde nicht angedeutet, dass das wohl so gemeint war
als ""Im Schlaf gibt es keinen Ichgedanken" gelesen wurde
tauchte der gedanke auf "im traumlosen schlaf gibt es keinen ichgedanken"
entschuldigen "sie" bitte wenn dies gedeutet wurde
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Tom Reg
25.02.2018
Das ist keine "gesuchte wahllose Interpretation", sondern die einzige Interpretation, die im gegebenen hinduistischen spirituellen Kontext erlaubt ist. Wenn man sich in der Tradition auskennt, sind die Interpretationen definitiv nicht mehr so wahllos. Weiter unten in einer Antwort habe ich die ausführliche Erklärung gepostet.
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Harald Rosenstingl
05.05.2016
der nichtzweck ist der zweck
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Matthias Pöhm
06.05.2016
Was soll der Kommentar? Wenn Sie weiterhin hier Kommentare posten, die keinen Bezug zu dem Artikel hier haben, dann muss ich Sie leider sperren.
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Harald Rosenstingl
06.05.2016
"Ramana Maharshi glaubt, dass jeder Mensch einen Zweck hat"

der kommentar war auf diese zeile bezogen

entschuldigen "sie" bitte das dies nicht mitgepostet wurde
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Harald Rosenstingl
05.05.2016
ausnahmslos jeder gedanke ist irren
gedanke ist nicht das hier jetzt
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Matthias Pöhm
06.05.2016
Was soll der Kommentar? Wenn Sie weiterhin hier Kommentare posten, die keinen Bezug zu dem Artikel hier haben, dann muss ich Sie leider sperren.
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Harald Rosenstingl
06.05.2016
"Du erkennst dein wahres Wesen indem du deinen Ich-Gedanken untersuchst." 

„Zunächst: Was ist ein "Ich-Gedanke"? Ich gehe gleich zum Einkaufen. Ist das eine Ich-Gedanke? Mir ist kalt. Ist das ein Ich-Gedanke? Mein Gott, ist die aber dick? Ist das ein Ich-Gedanke?  „

der kommentar war auf diese zeilen in dem artikel bezogen

entschuldigen "sie" bitte das dies nicht mitgepostet wurde
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Harald Rosenstingl
05.05.2016
„Erwacht – aber keine Ahnung!“

"ebenso"

Antworten
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Matthias Pöhm
06.05.2016
Schön gesagt. Applaus! Wie Sie aus meiner Biographie erkennen, bin ich weder erwacht, noch erleuchtet. Also ist die Aussage "ebenso" ohne Logik. Sie müssen aufpassen, dass man Ihre Aussagen nicht als Kompliment auffasst. Und SIE, lieber Herr Rosenstingl, sind wahrscheinlich erwacht und haben daher ALLE Ahnung. Gratulation dazu. Ich bewundere das immer ausnahmslos.
Antworten
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Harald Rosenstingl
06.05.2016
die aussage "ebenso" war ausdruck der begeisterung über die zeilen "Mein neuer Buchtitel wird heissen: „Erwacht – aber keine Ahnung!“"
"ebenso" war ein kompliment
"herr rosenstingl" ist mit sicherheit nicht erleuchtet und es ist wunderbar
ganz liebe grüsse
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Jürgen Ullrich
16.09.2017
Aus dem Artikel entnehme ich, dass Sie Ramana's Buch "Gespräche mit dem Weisen" nicht gelesen haben. Denn hätten Sie das, dann wüssten Sie auch, dass er ausdrücklich zwischen Traumzustand und Tiefschlaf unterscheidet. Er sagt immer und immer wieder, dass der Ich-Gedanke nicht nur im Wachzustand vorhanden ist, sondern auch während des Traumzustandes. Lediglich im Tiefschlaf gäbe es keinen subjektiven Wahrnehmer, was jeder Mensch aus seiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen kann, denn keiner behauptet während des Tiefschlafes, dass er schläft, nur im Wachzustand oder im (luziden) Traumzustand ist dies möglich.
Weiterhin sagt Ramana an mehreren Stellen, dass das Selbst nicht erworben werden kann, da es bereits da ist. Lediglich das Nichtwissen müsse verschwinden, dann leuchte das Selbst ganz von alleine auf. Wie? Entweder durch Meditation und Hingabe, oder durch das Erkennen und das Festhalten am Ich-Gedanken, bis erkannt wird, dass er nur eine Einbildung ist, wodurch er ganz von alleine verschwindet.

Sie fragen: "Ich gehe gleich zum Einkaufen. Ist das eine Ich-Gedanke?" - Derjenige, der das fragt, ist der Ich-Gedanke. Alle weitere Gedanken wie "Mir ist kalt." oder "Mein Gott, ist die aber dick?" können nur deshalb entstehen, weil es einen Subjekt gibt, der diese Aussagen tätigt. Dieses Subjekt, der Ich-Gedanke, ist die Wurzel allen Gedankens. Entfernt man die Wurzel, verschwinden alle anderen Gedanken mit ihr.

Das Buch "Sei, was du bist" benötigt viele weitere Erläuterungen zu den einzelnen Aussagen und kann von einem, der nicht in die Lehre des Maharshi eingetaucht ist, sehr schnell falsch verstanden werden. Auch dies wird im Buch "Gespräche mit dem Weisen" deutlich, da viele sich auf Aussagen aus "Sei, was du bist" beziehen und Ramana diese dann klar und präzise erläutert, weil sie eben falsch verstanden werden.

Ein letztes noch: Ramana behauptet mitnichten, dass er wüsste, wie man Krankheiten auf der physischen Ebene heilen könnte. Seine Aussagen bezüglich Krankheiten zielen lediglich darauf ab, dass man trotz schwerster Krankheit den inneren Frieden bewahren kann und deswegen nicht leiden muss.
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Matthias Pöhm
16.09.2017
Sie glauben, Ihre eine (von Millionen möglichen) Um-Interpretierung einer Ramana Aussage würde irgendetwas beweisen!?

Beispiel: Ich sage: Die Ramana Anweisung "Untersuche deinen Ich-Gedanken" ist undurchführbar und damit Schwachsinn. Sie interpretieren da irgendetwas Absurdes hinein, was 1) noch undurchführbarer ist und 2) nur eine wahllose Annahme ist.

Auf Ihre weiteren Ausführungen gehe ich nicht ein, weil sie alle das selbe Grundmuster haben. Sie argumentieren exakt wie die Verteidiger der Unfehlbarkeit der Bibel, wie die Verteidiger der Unfehlbarkeit von Scientology, wie die Verteidiger der Unfehlbarkeit der Taliban‘schen Koran Interpretation.

Mein Guru, mein heiliges Buch, meine Gemeinschaft ist unfehlbar. Sie verstehen ihn nur falsch...
• Er meint damit XY...
• Die Aussage ist anders zu verstehen...
• Das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen...
• In diesem und jenem erklärenden Buch steht, dies und jenes...
• Dieser Lehrsatz benötigt viele weitere Erläuterungen...

Verbohrte Scientology Anhänger sind nicht viel anders als verbohrte Guru-Anhänger. „Lieber gebe ich mein Leben, als dass ich zulasse, dass an meiner Lehre irgendetwas Fehlerhaftes gefunden werden darf. Alles ist per Definition perfekt“
Ihre wahllosen „Erklärungen“ sind virtuelle Phantasiegebilde, nur damit sie ihren Glauben an die Großartigkeit der Lehre nicht aufgeben müssen.
Antworten
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Tom Reg
24.02.2018
Sehr geehrter Herr Pöhm,
ich schätze Ihre extrem kritische Analyse und sie macht mir Spaß. Maharshi wird damit mehr Ehre erwiesen als durch Gedankenlosigkeit. Aber wieso nutzen Sie diese Analyse nicht auch, um Übersetzungsfehler aufzudecken? Das würde alle noch einen Schritt weiter bringen, denn für die Schlafpassage müssen Sie wirklich dem Übersetzer die Schuld geben. Stattdessen sagen Sie, Maharshi hätte eben nicht „traumloser Schlaf“ gesagt, und wenn man ihn so verstünde, würde man wahllos etwas in seine Worte hineininterpretieren. Das ist schlicht falsch, ich beweise Ihnen, dass er „traumloser Schlaf“ gesagt hat und dass das nur unsauber übersetzt wurde. Maharshi hat im Kontext spiritueller Belehrungen gesprochen und sein Dolmetscher war spirituell versiert, beide kannten die Sanskritworte für die drei „gewöhnlichen“ Bewusstseinszustände und wie sie in der Alltagssprache benannt werden, so wie jeder Hindu, der auch nur die grundlegendsten basics seiner Philosophie kennt, diese Konzepte quasi mit der Muttermilch aufnimmt: „Wachen“, „Träumen“ und „Guter Schlaf“ (meist übersetzt mit „Tiefschlaf“). Das sind die drei Säulen der hinduistischen Lehre über das Bewusstsein, auf Sanskrit: „Jagrat“, „Svapna“ und „Sushupti“, wobei „su“ „gut“ heißt und „shupti“ „Schlaf“. „Shupti“ alleine kann neben „Schlaf“ und „Müdigkeit“ auch „Lähmung“ oder „Ohnmacht“ bedeuten. Letzteres Wörter, die Starre und Bewegungslosigkeit ausdrücken, auch Bewusstlosigkeit. Der Assoziationsraum von „Shupti“, dem gewöhnlichen Wort für „Schlafen“, hat also schon nichts mit „Träumen“ zu tun, eher mit Bewusstlosigkeit und Lähmung, und „gute Bewusstlosigkeit“ (also „guter Schlaf“) hat damit klar die Bedeutung von absoluter Traumlosigkeit. Das Sanskritwort für „Schlaf“ schließt den Traum damit aus. Da die gesamte indische Philosophie auf Sanskrit basiert, sind diese Konzepte jedem Hindu bekannt. „Traum“ und „Schlaf“ sind im Sanskrit so streng voneinander getrennt, dass kein Inder, der in seine eigene Philosophie auch nur hineingeschnuppert hat, sie jemals zusammenwerfen würde. Es ist im Sanskrit schlichtweg kein Wort denkbar, dass wir mit „Traumschlaf“ übersetzen könnten. Es würde etwa klingen wie „Traumbewusstlosigkeit“, ein Widerspruch in sich. Diese Konzepte sind in der Tradition klar überliefert und kulturell tief verankert, ein Hindu, selbst wenn er nicht die Sanskritwörter kennt, würde im spirituellen Kontext unter „Schlaf“ niemals den Traumschlaf verstehen. In guten Übersetzungen für Europäer wird daher „traumloser Schlaf“ übersetzt, aber in Texten für Inder ist das natürlich nicht nötig, weshalb der Hindu auch einfach nur von „Schlaf“ sprechen kann und jeder weiß sofort, dass „Sushupti“ gemeint ist. Und Sie sagen: „"Traumlos" hat es Ramana nicht gesagt. Wenn Sie andeuten wollen, dass das wohl so gemeint war, dann ist das eine gesuchte wahllose Interpretation, aber keine Tatsache.“ So wahllos, wie Sie denken, ist diese Interpretation nur für jemanden, der absolut nichts vom Hinduismus versteht. Es gibt dort im spirituellen Kontext kein Wort, dass Schlaf und Traum in eine Kategorie zusammenfassen könnte, das sind hier streng getrennte Kategorien. Und hier ging es um eine spirituelle Belehrung. Ein Hindu würde in diesem Kontext definitiv von „Schlafen oder Träumen “ sprechen, wenn er beides meint. Missverständisse sind ausgeschlossen. Maharshi hat nicht gesagt: „im Schlaf oder im Traum gibt es kein Ich“, und deshalb hat er es definitiv auch nicht so gemeint. Er hat sich seiner Kultur entsprechend absolut klar und deutlich ausgedrückt (und ist von seinem Gesprächspartner sicher auch so verstanden worden). Lesen sie bei https://wiki.yoga-vidya.de/Sushupti wie Sushupti definiert ist: In Sushupti gibt es keine Ich-Gedanken. Das ist genau das, was Maharshi über den „Schlaf“ gesagt hat. Und da können Sie noch glauben, dass dieser in seiner Philosophie sehr gebildete Mensch alles durcheinanderworfen haben könnte?? Wenn wir Westler Schlafen und Träumen in dieselbe Kategorie stecken, ist das Missverständnis unsere Schuld. Es ist lächerlich, dann noch darauf zu bestehen, dass er es ja doch im westlichen Sinne gemeint haben könnte (obwohl er keine westliche Bildung hatte), nur weil er nicht klar und deutlich gesagt hätte, dass er (als Hindu) das hinduistische Konzept vom (selbstverständlich traumlosen) Schlaf benutzt. Noch absurder ist es, dann zu behaupten, es sei eine willkürliche Unterstellung, dass er als Hindu, wenn er Hindus hinduistische Lehren erteilt, sich auch auf die hinduistischen Konzepte beruft. Ihr Wortlaut: Sie glauben, Ihre eine (von Millionen möglichen) Um-Interpretierung einer Ramana Aussage würde irgendetwas beweisen!?
Mir fehlen die Worte. Erst regen Sie sich über eine schlechte Übersetzung auf. Wenn das dann jemand richtig stellt, regen Sie sich noch mehr auf über diese „eine (von Millionen möglichen) Um-Interpretierung.“ Für Sie scheint es keinen Erkenntniszuwachs zu geben, sondern nur Uminterpretierungen von Falschem.
Und nun lesen sie vor diesem Hintergrund folgende Zitate Maharshis über den Schlaf, die Ihnen ebenso absurd erscheinen müssten: „Gab es den Geist in Ihrem Schlaf? Nein. Jetzt ist er da; er ist also nicht von Dauer.“ oder: „Aber sehen Sie Gott oder überhaupt irgendetwas in Ihrem Schlaf? Wenn er wirklich ist, weshalb erstrahlt er dann nicht auch in Ihrem Schlaf?“ („Gespräche des Weisen vom Berge Arunachala“, S. 196 und 197). Das sind klare Definitionen von „Sushupti“, dem traumlosen Bewusstseinszustand, natürlich spricht er davon, wenn er von „Schlaf“ spricht, er ist ein Hindu, das ist seine Philosophie! Hier noch von willkürlicher Auslegung zu sprechen ist wirklich absurd.
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Tom Reg
25.02.2018
Bei dieser langen Antwort ging es mir nicht nur um den Schlaf, sondern um ein Grundproblem, das Sie bisher noch nicht angesprochen haben: Was auf unsere unterschiedlichen Konzepte von "Schlaf" zutrifft, trifft auch auf alles andere zu. Auf "ich", "Gedanken", "beobachten", etc. Woher wissen Sie, was in der ganz anderen östlichen Tradition unter diesen Begriffen verstanden wird? Und kommt Ihnen niemals in den Sinn, wie unsäglich verzerrt sie in den westlichen Übersetzungen erscheinen mögen? Was für völlig andere Vorstellungen Westler von ihnen haben? Sie scheinen die deutsche oder englische Sprache für die Sprache Gottes zu halten und das westliche Verständnis dieser Wörter für das Allgemeingültige und es für unmöglich zu erklären, dass es auf Hindi Gedankengänge gibt, die nicht in die deutsche "Universalsprache" übersetzbar sind. Auf diese Weise kann man natürlich alles als Unsinn entlarven und die Schuld dem Inder geben, der sich nicht logisch ausdrückt. Natürlich muss man klar darlegen, dass die Sätze, so wie sie im Deutschen oder Englischen erscheinen und von Europäern verstanden werden, Schwachsinn sind! Aber zu sagen, wir haben recht, weil die Inder es genauso gesagt hätten, wie es im Deutschen oder Englischen nun vor uns steht und wie wir es nun durch unsere Brille interpretieren, ist Unsinn. Natürlich stimmt es, dass auch Erleuchtete nichts anderes kennen können als nur ihr eigenes Bewusstsein. Aber das darzulegen geht nicht, indem man so tut, als hätten sie in die deutsche Kultur eingebettet Deutsch gesprochen, sie auch so interpretiert und ihnen dann diesen Unsinn auch noch vorwirft.
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Wolfgang Schulze
29.08.2018
Schön, das Sie ihre eigene Erkenntnis bzw. Meinung hier kundtun Herr Pöhm. Ich erinnere mich, das Ramesh Balsekar, der bei Sri Nisargadatta Maharaj "Erleuchtung" erfuhr, daran zweifelte, das eine Kuh "Erleuchtung" erlangen könnte. Sie befinden sich also durchaus nicht in schlechter Gesellschaft. Ich selber habe den Eindruck, das jeder "Erwachte" seine Lieblingskonzepte lehrt und eben nicht jeder damit erfolgreich arbeiten kann. Ich selber, bemerkte nach ernsthafter Anwendung der Methode, die Sri Ramana lehrte, nach einem Monat: "Hoppla, ich bin ja tatsächlich etwas anderes als der Ich-Gedanke". Ehrlich gesagt, war es eine Art Schock. Nach etwa 20 Jahren Selbsterforschung, geschah folgende Erfahrung. Die Person und gleichzeitig die Welt verschwanden und nur ICH BIN, der ICH BIN verblieb. Ich erkannte darin, das ich selber das BIN, was ich gesucht habe. Bin ich jetzt ein "Erleuchteter"? Keine Ahnung. Spielt das wirklich eine Rolle? Die Person und die Welt kehrten zurück, sind immer noch da, aber die klare Erkenntnis ist geschehen und bleibt felsenfest.
Danke für ihren Blog und die Möglichkeit, über die Lehre zu reflektieren.
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Hans Wu
13.03.2019
>> Im Buch "Sei, was du bist" sagt er einem Fragesteller: "Alle Krankheiten werden durch dauernde Selbstergründung wirksam ausgeräumt". (S. 182)
Ramana Maharshi erkrankte an Krebs, woran er schließlich sogar starb.<<

Nichts ist permanent, alles ist in Bewegung. Bewegung bedingt ständiges gebären und sterben, in allen "Dingen". Krankheit ist eine Bewertung(!) eines natürlichen Prozesses. In diesem Sinne existiert weder Krankheit noch der Tod.
Ausserdem: Wenn die Dinge keine Substanz haben, was soll dann krank werden?
In diesem Sinne könne alle Krankheiten durch Selbstergründung ausgeräumt werden.
Ich würde das so verstehen.
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Kausi Ganesh
06.08.2019
Dieser Artikel hat zwar bereits einige Jahre auf dem Buckel, ich möchte aber dennoch gerne darauf antworten:
>>Wie kann eine Kuh unerleuchtet sein, wenn sie doch keine Gedanken hat, keine Identifikation, keine Konzepte, keine Urteile... Die ganze Natur ist "erleuchtet", das einzige Wesen, das es nicht ist, ist der Mensch. Man kann keine Kuh zur Erleuchtung führen - denn sie ist es schon!<<

Erleuchtung ist nicht mit Gedankenfreiheit gleichzusetzen. Sie verwechseln die Erleuchtung mit Samadhi oder Egolosigkeit. Moksha ist das worum es im Hinduismus geht. Sie ist definiert als das Ende allen Leidens und den Erhalt permanenter Glückseligkeit. Eine Kuh kann daher durchaus leiden bis sie zur Erleuchtung geführt wird.

>>Irrtum Ramana Maharshi: "Im Schlaf gibt es keinen Ichgedanken"<<

Hierbei handelt es sich um keinen Irrtum. Ramana Maharshi argumentierte auf der Basis von Advaita Vedanta. Eines der Quelltexte für diese Tradition ist das "Mandukya-Upanishad (inkl. Gaudapada Karika)" mit dem Kommentar von Shankara, welcher Advaita Vedanta systematisiert hat. In diesem Text wird klar zwischen Wach, Traum und Schlaf unterschieden. Wenn Ramana also von Schlaf spricht, dann ist damit der traumlose Schlaf gemeint.

>>Was ist ein "Ich-Gedanke"?<<
Stichwort Ahamkara. Die Übersetzung "Ich-Gedanke" ist sicherlich schwierig, aber dafür kann Ramana nichts.
Zudem ist es nicht möglich die Erleuchtung mit Worten zu vermitteln. Wenn dem so wäre, hätte wir wohl alle einen entsprechenden Text in der Schule lesen müssen. Man kann nur annäherungsweise auf die Erleuchtung verweisen. Deshalb erscheinen die Ausführungen Ramanas auch nebulös. Nichts desto Trotz ist anzunehmen, dass er einen bedeutenden Beitrag im Jnana-Yoga oder dem Weg des Wissens geleistet hat. Die Selbstergründung ist ein Mittel, welches meines Wissens nach kein hinduistischer Heiliger vor ihm gelehrt hat.

>>Ramana Maharshi glaubt, dass jeder Mensch einen Zweck hat<<
Er sagte nicht, dass der Zweck darin bestünde Teil des Spiels zu sein. Mayas oder namarupas Funktion ist es, Brahman oder Sat-Chit-Ananda zu offenbaren und ihn sich selbst erkennen zu lassen.
Platt gesagt könnte man daher sagen, dass das Spiel selbst unbedeutend ist, aber die Metafunktion des Spiels es ist, dass der Spieler erkennt, dass er existiert und spielt.

>>Ramana Maharshi glaubt wir identifizieren uns mit dem Körper<<
Körper hat in Advaita Vedanta viele Bedeutungen. Die Vorstellung ist, dass der Mensch aus 3 Körpern besteht. Ich möchte der Einfachheithalber auf diesen Wikilink verweisen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Three_Bodies_Doctrine

>>Ramana Maharshi verheddert sich in Widersprüche bezüglich Erleuchtung<<
Diese sind nur dem Anschein nach Widersprüche. Erleuchtung ist kein definierbares oder wissenschaftlich falszifizierbares Konstrukt, denn es ist die Wahrheit selbst. Und deshalb kann man darüber nur sprechen indem man darüber spricht was es nicht ist. Der Begriff für den Modus Operandi lautet "neti-neti".
Auch ist überliefert, dass Ramana nicht pro-aktiv gelehrt hat, sondern lediglich auf Fragen seiner Besucher und Verehrer geantwortet hat und hierbei sehr individuell vorgegangen ist. Daher die scheinbaren Widersprüche.

>>Ramana Maharshi verkauft Vermutungen, als Tatsache
Ramana verkündet hundertfach, man solle sich nur immer die Frage "Wer bin ich" stellen, und dadurch käme man zur Erleuchtung.<<
Wenn ich über die Fahrertür in ein Auto einsteige, kann ich keine Aussage über das Einsteigen durch die Beifahrertür treffen?

Abschliessend möchte ich sagen, dass eine systematische Untersuchung und Beurteilung von Ramanas Lehre wohl nur möglich ist, wenn man die Struktur von Advaita Vedanta internalisiert hat.
Viele wenn nicht alle Kritikpunkte erübrigen sich dann sehr schnell.

Schöne Grüße
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